19.05.25
7 Tipps für frischen Rosmarin aus dem eigenen Garten

Rosmarin ist eines meiner Lieblingskräuter, ich liebe diesen Geruch einfach - egal ob am Essen oder im Garten, wenn meine Hände über die grünen Blättchen streifen. Jetzt im Mai blüht mein Rosmarinstrauch und ist ein richtiger Hummel- und Bienenmagnet.
In diesem Beitrag gebe ich dir meine 7 besten Tipps, damit dein Rosmarin im eigenen Garten gut gedeiht und du so gut wie das ganze Jahr davon ernten kannst.
#1 - Hol dir die winterharte Sorte
Die ersten Male, die ich meinen eigenen Rosmarin angebaut habe, sind mir die Pflanzen regelmäßig jeden Winter eingegangen. Ich musste jedes Jahr im Frühjahr eine neue Pflanze kaufen, die entsprechend klein war und noch nicht so viel Ertrag brachte.
Inzwischen habe ich einen ansehnlichen Busch, der bereits seit vielen Jahren in meinem Garten steht und mir sogar im Winter frische Rosmarin-Zweige liefert. Mein Geheimnis? Ich habe eine winterharte Sorte in der Gärtnerei im Nachbarort ergattert.
Letztens habe ich zwar gehört, dass Rosmarin ganz allgemein winterhart ist und die meisten einfach nicht genug gießen (da Rosmarin immergrün ist, verdurstet er in trockenen Wintern) ... Ich glaube aber, dass das eine Frage des Klimas ist, das sich ja auch in Deutschland und von Garten zu Garten unterscheidet.
Mein Rosmarin, den ich im Winter nicht gieße und auch sonst nicht anders behandle als ich die vorherigen Pflanzen behandelt habe, beweist für mich das Gegenteil: Die Sorte IST entscheidend.
Frage in deiner Gärtnerei gezielt nach winterhartem Rosmarin (oder schreib mir und ich schicke dir einen Setzling von meinem Strauch zu).
#2 - Rosmarin mag's sonnig
Als mediterrane Pflanze mag Rosmarin sonnige, eher trockene Standorte. Bei mir steht er in der prallen Sonne.
Achte darauf, dass der Boden gut durchlässig ist (Sand oder Kies), damit keine Staunässe entsteht. Du kannst auch mit etwas Kies mulchen - das sorgt für zusätzliche Wärme und Nässeschutz.
#3 - Ernten, aber richtig
Viele machen beim Ernten einen weit verbreiteten Fehler: Sie zupfeln die Rosmarin-Nadeln einzeln vom Strauch ab. Das sorgt aber dafür, dass der Strauch nicht mehr so schön aussieht - und regt zudem nicht das Wachstum an, wie "richtiges" Ernten es tut.
Richtig erntest du, indem du von den frischen grünen Triebenden ganze Stücke von bis zu 10 cm abschneidest, möglichst über einem Trieb. So kann sich der Trieb an dieser Stelle neu verzweigen - das Ergebnis ist ein schöner, kompakter und buschiger Strauch.

#4 - Rückschnitt im Frühjahr
Damit Rosmarin schön bleibt, kann er regelmäßig zurückgeschnitten werden. Ich habe das ehrlich gesagt noch nicht oft gemacht, habe aber gehört, dass es den Wuchs fördert und das ist absolut plausibel für mich.
Die richtige Zeit für den Rückschnitt ist Juni - wenn der Rosmarin geblüht hat (falls deine Sorte im Herbst blüht, kannst du auch schon früher schneiden).
Entfernt werden natürlich abgestorbene Triebe, und dann schneidest du nach Gefühl die langen Triebe herunter bis zu einer Stelle, an der sie sich neu verzweigen sollen. Schneide nicht zu tief, auf keinen Fall im Bereich, der nicht mehr grün ist, und nicht mehr als 1/3 der Pflanze.
Die abgeschnittenen Zweige kannst du an einem luftigen Ort zu kleinen Bündeln aufgehangen trocknen oder bereits küchenfertig zerkleinert einfrieren. Oder du machst dir davon eigene Ableger:
#5 - Eigene Ableger
Wenn du mit deiner Sorte zufrieden bist und einen weiteren Busch in deinem Garten haben oder einen Rosmarin verschenken möchtest, kannst du dir ganz leicht eigene Ableger ziehen.
Du kannst dir dazu bis in den Spätherbst Triebspitzen von ca. 5 - 6 cm Länge abschneiden (oder du nimmst die vom Rückschnitt). Entferne am unteren Ende alle Nadeln vorsichtig (das keine zu großen Wunden entstehen, am besten mit einem scharfen Messer oder Schere) und stelle sie dann in nicht allzu satte Komposterde (lieber etwas durchlässiger).
Halte die Erde feucht und stelle die Pflanzen in den Schatten. Wenn sie zu wachsen beginnen, ist das ein Zeichen, dass sie Wurzeln gebildet haben - dann dürfen sie in die Sonne.
Achtung - was ich nicht wusste: Junge Rosmarin-Pflanzen sind winterempfindlicher. Meine Ableger sind mir trotz winterharter Sorte alle erfroren. Stelle sie also die ersten Winter an einen etwas geschützteren Ort - und ab und zu Gießen nicht vergessen, damit sie nicht verdursten.
#6 - Richtig düngen
Richtig düngen heißt bei Rosmarin: Gar nicht düngen. Rosmarin braucht nur wenig Nährstoffe und liebt karge Böden. Zu viel Stickstoff macht ihn sogar krank.
Dafür darfst du ihn ab und zu mit etwas Kalk "verwöhnen". Rosmarin mag es alkalisch - und meistens sind unsere Böden eher sauer.
#7 - Natürlich gegen Schädlinge
Mein Rosmarin hatte noch nie Schädlinge. Ich glaube, es ist wie bei uns Menschen: Mit der richtigen Pflege und Ernährung ist er weniger anfällig und wird er nicht so schnell krank.
Solltest du doch mal Läuse- oder Spinnmilben-Befall (erkennbar an den spinnwebenartigen Fäden zwischen den Zweigen) haben, genügt in der Regel, den Strauch ein paar Tage lang immer wieder einmal mit Wasser einzusprühen. Die kleinen Krabbelviecher mögen das nicht und verziehen sich dann meistens schnell.
Hast du weitere Tipps für guten, langlebigen Rosmarin aus dem eigenen Garten? Schreib mir.